Mellen - ein Dorf im Sauerland

Maibaum

Mellens Maibaum erstrahlt in neuem Glanz

WP vom 27.04.2017 von Marcus Bottin

Hugo Rickers hat die Holztafeln des Maibaums mit spezieller Witterungsschutzfarbe lackiert.

Foto: Marcus Bottin

Mellen. Wenn am Sonntag im Golddorf der Maibaum aufgestellt wird, erstrahlen die zwölf Holztafeln daran in neuem Glanz.

Hugo Rickers, einer der rüstigen Rentner, die seit Jahren viele Stunden ehrenamtliche Arbeit für die Dorfgemeinschaft verrichten, hat sich im Frühjahr der verwitterten Schilder angenommen und sie für eine neue Maibaumsaison vorbereitet.

Bevor die Tafeln, die Szenen aus dem Dorfleben zeigen, wieder in luftiger Höhe den Stamm zieren, mussten sie aufwendig abgeschliffen und anschließend neu lackiert werden. Zum Einsatz kam eine spezielle Witterungsschutzfarbe, die sicher stellen soll, dass die Holztafeln noch viele Jahre vom Dorfleben erzählen können.

Wenn zur Adventszeit wieder Lichterketten den Mellener Maibaum schmücken, kommen die zwölf Holzschilder ins Winterlager auf den Dachboden der Schützenhalle. Dort wartet zurzeit auch noch der Maikranz darauf, für seinen großen Einsatz am Sonntag aufgehübscht zu werden. Ein halbes Jahr in Sonne, Wind und Regen haben etliche der bunten Bänder ausbleichen lassen. Doch der Männergesangverein, der in diesem Jahr verantwortlich für das Maibaum-Aufstellen zeichnet, wird ihn pünktlich zum Festakt mit neuen farbigen Bändern verschönern.

Mellens Ortsvorsteher Marco Voge bezeichnet Hugo Rickers gerne als „Maibaumbeauftragten“ des Dorfes – wohl wissend, dass es dieses Amt offiziell gar nicht gibt. Aber die Wortwahl soll auch Dank und Anerkennung ausdrücken für den großen Einsatz, den Hugo Rickers – und viele andere Mellener – für die Dorfgemeinschaft zeigen. „Dieses Engagement zeichnet Mellen aus“, sagt Marco Voge. „Viele Menschen setzten sich für unser Dorf ein. Und das ist eine tolle Sache.“

Engagement für die Allgemeinheit

Als gelernter Betriebsschlosser ist Hugo Rickers schon seit vielen Jahren ein kompetenter Ansprechpartner für gemeinnützige Bau- und Bastelarbeiten. Wo Geld knapp ist, sind technisch versierte Menschen aus dem Dorf besonders gefragt. Hugo Rickers hilft gerne, hat sich aber niemals aufgedrängt. „Irgendwie bin ich da rein gerutscht“, erklärt er lächelnd. „Wenn es irgendwas mit Metall zu tun gab, hat man mich angerufen.“ Und seit er vor sieben Jahren in Rente ging, hat er noch mehr Zeit, sich für die Allgemeinheit zu engagieren.

Häuslicher Frieden

Das macht ihm nicht nur viel Spaß, es ist auch dem häuslichen Frieden daheim durchaus zuträglich. „Wenn das Wetter längere Zeit schlechter ist, fragt meine Frau Christa schon mal, ob ich nicht mal wieder was für das Dorf zu tun hätte“, verrät der 69-Jährige. Zum Glück findet sich für engagierte Rentner fast immer eine sinnvolle Beschäftigung. Hugo Rickers und seine Kollegen haben bei vielen Dorfaktionen ihre Finger mit im Spiel.

Seit 30 Jahren im Männergesangverein

Bei den Maifeierlichkeiten ist nicht nur das handwerkliche Geschick des gelernten Betriebsschlossers gefragt, auch seine Stimme kommt zum Einsatz. Seit 30 Jahren singt er im Männergesangverein Mellen. Dass es „erst“ 30 Jahre sind, hat eine einfache Erklärung: „Ich sollte da ja schon viel früher mitsingen, aber ich habe so lange Fußball gespielt – erst Mittelstürmer, später letzter Mann und dann sogar Torwart. Da war einfach keine Zeit.“

Keine Sonderbehandlung

Der Männergesangverein besitzt eine eigene Holztafel am Mellener Maibaum. Diese Darstellung ist zwar sein Lieblingsmotiv, eine Sonderbehandlung habe die Tafel allerdings nicht erhalten, sagt Hugo Rickers. Er habe alle zwölf Szenen des Dorflebens gleich sorgfältig abgeschmirgelt und neu lackiert. Der Maibaum soll schließlich in ganzer Pracht strahlen.

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